Unterricht an der Paul-Meyle-Schule

Der Unterricht an der Paul-Meyle-Schule orientiert sich am Bildungsplan 2022 für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, der die Grundlage für unsere pädagogische Arbeit bildet. Für die konkrete Umsetzung des Bildungsplans wurde ein schuleigenes Curriculum erstellt.

Pädagogische Haltung und Handlung an der PMS

Pädagogische Haltung und Handlung an der PMS

Unsere Arbeit orientiert sich an einem modernen Verständnis von Behinderung: Nicht der Mensch selbst ist „das Defizit“, sondern Barrieren in Umwelt, Gesellschaft und Alltag können Teilhabe erschweren. Ziel unseres Unterrichts ist es daher, jede Schülerin und jeden Schüler in größtmöglicher Selbstbestimmung, Aktivität und gesellschaftlicher Teilhabe zu unterstützen.

Ein wichtiges Instrument dabei ist die Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB), die den Lernprozess kontinuierlich dokumentiert und im Austausch mit allen Beteiligten gestaltet wird. So können wir Lernwege gezielt planen und auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes eingehen.

Durch ein rotierendes Jahressystem stellen wir zudem sicher, dass alle Inhalte auch in jahrgangs- oder stufengemischten Klassen vollständig vermittelt werden – ohne unnötige Wiederholungen und mit Raum für individuelle Förderung.

Implementierungsprozess

Implementierungsprozess

 Das Kollegium der Paul-Meyle-Schule hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Inhalte des Bildungsplans sorgfältig auf die Besonderheiten unserer Schule und die Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler abzustimmen. Im Rahmen eines intensiven Entwicklungsprozesses entstand ein umfangreiches, schulspezifisches Curriculum, das eine gemeinsame inhaltliche Orientierung gibt und gleichzeitig Raum für individuelle Schwerpunkte lässt.

Besonderer Wert wurde darauf gelegt, ein umfassendes Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sicherzustellen, indem Inhalte an bestimmte Schuljahre gekoppelt werden, um Dopplungen zu vermeiden.  Die Themen sind so ausgewählt und strukturiert, dass sie flexibel umgesetzt werden können – sowohl in fächerübergreifenden Projekten als auch innerhalb einzelner Unterrichtsfächer. Wiederholungen und Vertiefungen sind dabei ausdrücklich erwünscht, um Lerninhalte nachhaltig zu festigen.

Fächer und Fächerverbünde

Fächer und Fächerverbünde© Metacom

Die größte Veränderung zum alten Bildungsplan ist die Benennung nach und Orientierung an Unterrichtsfächern des Regelschulsystems. Dies soll eine erhöhte Durchlässigkeit und Anschlussfähigkeit als Grundlage für Inklusion und Kooperation bieten.

An der Paul-Meyle-Schule sollen jedoch zwei Fächerverbünde etabliert werden, die in dieser Form nicht an Regelschulen existieren. Der Technikunterricht ist nun Teil von Biologie, Naturphänomene und Technik (BNT). Die Fächer Geografie, Gemeinschaftskunde und Geschichte werden zum Fächerverbund „Mensch und Welt“ (MuW). Auch der Unterricht in einer modernen Fremdsprache wird durch den neuen Bildungsplan Teil des Curriculums. Diese soll aufgrund der aktuellen Situation jedoch keine dauerhaft ausgewiesene Stunde im Stundenplan darstellen, sondern vielmehr lerngruppen- und schüler*innenspezifisch im Alltag punktuell oder phasenweise stattfinden. Die Erfahrung eine moderne Fremdsprache wahrnehmen zu dürfen, in unserem Fall Englisch, sollte jedoch allen Schülerinnen und Schülern regelmäßig ermöglicht werden.

Kompetenzorientierung

Kompetenzorientierung

Bei der Sichtung des Bildungsplans fällt auf, dass für jedes Fach eine Art Kompetenzkatalog beschrieben wird, an welchem sich die Lehrkräfte orientieren sollen. Dieser Katalog bildet in jedem Fach umfassend unsere Schülerschaft ab und gibt Anhaltspunkte für den Unterricht.
In der Erstellung des Curriculums wurde jedoch bewusst darauf verzichtet spezifische Kompetenzen einem Schulbesuchsjahr zuzuordnen, da ansonsten die individuelle Passung von Curriculum und Lernvoraussetzungen möglicherweise nicht gewährleistet werden könnte. Jeder Schüler und jede Schülerin soll in ihren bestehenden Lernausgangslagen im Bereich der Kompetenzen gesehen und weiter begleitet werden.
Die Entwicklung der individuellen Kompetenzen wird dann im Zeugnis beschrieben. Hierfür nutzt das Kollegium derzeit ein digitales und für uns individualisiertes Zeugnisprogramm.

Lebensfelder

Lebensfelder

Die Schulfächer sind im neuen Bildungsplan nicht für sich alleinstehend beschrieben. Hinzu kommen die sogenannten Lebensfelder. Diese heißen Personales Leben, selbstständiges Leben, soziales und gesellschaftliches Leben und Arbeitsleben. Sie sollen die Lebensdimensionen von Menschen mit einer geistigen Behinderung abbilden und den Lehrpersonen eine Planung ermöglichen, die diese im Blick behält. In jeder Unterrichtsstunde soll der Fokus von der Lehrkraft bewusst auf ein Lebensfeld gerichtet werden und Verwebung mit den Inhalten der Fächern umgesetzt werden.


Um inhaltlich alle Lehrkräfte mitnehmen zu können bieten wir:

  • Lernvideos für unser Schulcurriculum
  • Hausinterne Fortbildungen und Ansprechpersonen
  • Kollegialen Austausch
  • Ergänzend steht uns noch eine Lernplattform des Landes Baden-Württemberg zu Verfügung